Eröffnung der Ausstellung Cornelia Brader und Christiane Osann

im Haus 10, Kloster Fürstenfeld, am 19.Januar 2007, 19.00 Uhr

Sehr geehrte Mitglieder der Künstlervereinigung FFB,
liebe Christiane, liebe Cornelia,
meine Damen und Herren,

wer kennt ihn nicht, den fantastischen Roman „ Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ des französischen Autors Jules Verne?

Ein deutscher Professor für Mineralogie und dessen Assistent finden in einem geheimnisvollen wissenschaftlichen Manuskript Hinweise, auf welchem Wege man zum Mittelpunkt der Erde gelangen könne. In Island machen sie sich also zusammen mit einem einheimischen Jäger auf zu einem erloschenen Vulkan. Dort angekommen steigen sie in dessen Krater und finden tatsächlich den Eingang zu einem Höhlen- und Grottensystem. Von Expeditionshunger und Neugier getrieben, steigen sie ein und geraten auf verschlungenen Pfaden immer tiefer ins Erdinnere. Von allerlei Unbilden gebeutelt, erreichen sie die Gestade eines unterirdischen Meeres, das sie mit einem Floß überqueren. In der Folge ihrer Fahrt stoßen sie auf Inseln, deren Bewuchs sich aus riesigen Pilzen und urzeitlichen Pflanzen bildet. Ein wilder Sturm wirft sie letztlich an unbekannte Küsten. Nach weiteren Erkundungen treiben sie mit ihrem Floß entlang eines unterirdischen Gewässers und dann auf glühender Lava in rasanter Fahrt und werden zuletzt durch den Feuerschlund des Vulkans Stromboli zurück an die Oberfläche der Erde geworfen.

Als ich am vergangenen Freitag nach einer intensiven Vorbesichtigung der Ausstellung von Christiane Osann und Cornelia Brader in deren Mitte wir uns heute Abend befinden, spät nach Hause fuhr, erinnerte ich mich dieser packenden Geschichte, die ich als, ich glaube, 13- jähriger Bub gelesen hatte.

Damals kannte ich auch die Darstellung der Erde mit dem aus flüssigem Gestein bestehenden Erdkern, mit dem schaligen Aufbau bis hin zur festen Landfläche und den Weltmeeren. Trotz dieser aus wissenschaftlichen Erkenntnissen entstandenen Illustration im -Was ist Was- Band Nummer 1 „Unsere Erde“ glaubte ich an die Möglichkeit der Existenz des von Jules Verne beschriebenen Erdinneren.

Ich glaubte beides – obwohl ich mir einerseits nicht hatte vorstellen können, auf welche Weise Forscher in das lebensfeindliche Innere eines Planeten schauen, um damit eine  Vermutung naturwissenschaftlich untermauert begründen zu können. Sicher würde ein Mensch, der ein Vordringen in die Tiefen aus flüssiger Lava, mit welchen technischen Mitteln auch, wagte, schon in tausende Kilometer davon entfernten Gesteinschichten, allein der Hitze wegen, nicht überleben. Diese Tatsache und daraus entstandene Illustration im Jugendbuch akzeptierte ich jedoch ohne Zweifel.

Aber genauso akzeptierte ich Jules Vernes Vision.

Ich war begeistert von der Vorstellung, die vertraute Aussenwelt einfach zu verlassen und in das Innere des eigenen Lebensraumes einzusteigen, ja – gleichsam in mich selbst. Es war mir sowohl Faszinosum als auch Schrecken.

Das Innere der Erde, von dem wir mit Sicherheit wissen, daß es so und nicht anders existiert, aber für uns physisch nicht erfahrbar ist, steht in dieser Geschichte als eine Metapher für alle Bereiche unserer geistigen, emotionalen und seelischen Existenz, die schlichtweg nur glaubbar sind.

Christiane Osann und Cornelia Brader schaffen ihre Kunstwerke in diesem Sinn.

Für die Sichtbarmachung ihrer Gedanken bedienen sie sich aber nicht, wie es vielleicht naheläge, abstrakter oder konzeptueller künstlerischer Ausdrucksformen. Nein, sie machen dies mit den Mitteln der Figuration, und dies auch noch realistisch! Und gerade deshalb! Die menschliche Figur, und das zeigt schon der erste Blick in die Ausstellung, steht im Mittelpunkt ihres künstlerischen Interesses.

Traditionell ausgebildet bedienen sie sich zumeist der Mittel und der Stofflichkeiten eben der traditionellen Bildhauerei:

das sind Skulptur im Verhältnis zu Architektur, die Architektur in der Skulptur, d.h. das gegenseitige Lasten und Stützen der Formen, proportionaler und für unser ästhetisches Empfinden  „richtiger“ Aufbau bis hin zur Präsentation mit Kästen, Plinthen und Sockeln.

Da finden wir Gips und Holz und Farbe!

 

Wie in der monumentalen, lebensgroßen Arbeit von Cornelia Brader mit dem Titel „Ponyjunge“, entstanden im Jahr 2006.

Da sitzt ein Junge auf einem Pferd, genauer gesagt und deutlich zu erkennen, einem Pony. Um die Skulptur erstreckt sich eine elliptische Sockelzone aus zerschlagenen Gipsbrocken.

Aus Gips, das Tier und der Mensch – die ganze Skulptur. Fahle Farbflächen betonen Einzelteile, die Flecken des Fells, die Haare, Augen, Nase und Mund, die Mähne, Augen, Nüstern und Maul. Auf dem Sweatshirt des Jungen liest man die Aufschrift „CONTROL“.

Das Pony steht. Ruhig, still, fast in sich gekehrt, den Reiter geduldig auf seinem Rücken tragend. Der Junge sitzt aufrecht, ohne Sattel, das Tier ohne sichtbare Zügel haltend. Seine Augen blicken uns nicht an. Egal aus welchem Blickwinkel auch immer man es versuchte, der Junge wird uns nie in die Augen sehen. „CONTROL“ steht auf dem Pulli. Trägt er die Aufschrift programmatisch als Lenker oder Besitzer des Tieres? Will er damit seine Vormachtstellung über das Tier zeigen oder hat er rein zufällig heute mal diesen Pulli und nicht den anderen angezogen?

Überhaupt – wer mag der Junge sein, ist er ein Zögling aus gutem Hause, der gerade seine wöchentliche Reitstunde absolviert hat? Bestimmt nicht auf einem Pony! Und wenn, würde so einer so schauen?

Richtig, er ist nicht ein solcher! Er ist ein irischer „Ponyjunge“, ein Cowboy der Großstadt. Cornelia Brader begegnete nach Recherchen in einschlägiger Literatur persönlich diesen sogenannten „Ponykids“. Auf einer Reise in die Hauptstadt Irlands, in Dublin. In den Randbezirken leben, wie so oft in den großen Städten Europas, die sozial schwachen Bevölkerungsteile. Im Laufe der Geschichte dieser Hochhaussiedlungen hat sich eine topografische Besonderheit herausgebildet, die nur hier zu finden ist: Die Jungen halten sich in provisorisch gezimmerten Ställen und in den Hinterhöfen der heruntergekommenen Siedlungen zumeist Ponys, manchmal auch magere Pferde. Nicht jeder Junge – und hier sind es zum überwiegenden Teil die Jungen und nicht wie bei uns, die Mädchen, die „pferdenärrisch“ sind – besitzt ein eigenes Tier. Deshalb teilen sich mehrere von ihnen oft ein Pony. Diese Kinder besitzen keine Handys, Computer oder Mofas, wie man dies an solchen Orten erwartete. Sie halten sich Pferde zum Zeitvertreib und zur täglichen Beschäftigung miteinander.

Im Oktober des vergangenen Jahres erhielt Cornelia Brader den Kunstpreis der Landeskunstausstellung des BBK Niedersachsen. Für ein außergewöhnliches Reiterstandbild. Denn sie setzt sich seit langem mit dem Thema des Reiterstandbildes auseinander. Nicht nur in dieser Skulptur, sondern fast alle ihre Beiträge in dieser Ausstellung zeugen davon. Sie kennt die entsprechenden Skulpturen der Römer, der Renaissance, des Barock oder des Historismus selbstverständlich genau, aber auch die stürzenden Reiter eines Marino Marini und die an die Klassik anknüpfenden plastischen Darstellungen des Hans Wimmer.

Mut erfordert es, in Anbetracht der großen Meister,sich dieser Aufgabe zu stellen.

Cornelia Brader ist mutig und sie meistert die Aufgabe nach meiner Überzeugung mit Bravour!

Das Pony ist kein Roß, der Junge ist kein Feldherr! Sie zeigt uns das Porträt eines Jungen, dessen Lebensinhalt ein Tier ist, in Anbetracht der Aussichtslosigkeit einer ordentlichen Zukunft. In dieser Skulptur bleibt das Tier ein Tier und – es bekommt eine Persönlichkeit. Zur Erinnerung: das Pferd war in den Kunstwerken der Epochen vor dem 20. Jhdt. lediglich Symbol für Stärke und (im wahrsten Sinne des Wortes) fort-schreitende Macht. Das Pferd ist in diesen Darstellungen kein Tier, aber der Mensch bleibt selbstverständlich Mensch!

Unser Pony steht auf allen vier Beinen, es schreitet nicht, und – kann ein Pony schreiten? Es hält den Kopf entspannt, leicht gesenkt, es wird von seinem Reiter nicht beherrscht, es wird allenfalls geleitet. Und das tut es gerne, mit stoischer Ruhe. Reiter und Pony bilden eine Einheit, die nicht nur plastisch formuliert ist. Die Farbigkeit der Reitstiefel entspricht der des Ponyfells, und ebenso entsprechen sich die Farbigkeiten der Augen. Die Blicke von Junge und Pony nehmen uns nicht wahr, beide sehen irgendwohin, nicht auszumachen ist – wohin. Wahrscheinlich schauen sie nur physisch nach außen. Sie schauen in eine abgeschlossene innere Welt, in ihr Inneres, das nur für sie und für niemand anderen einsehbar ist. Denn für ein Fort – schreiten in ihrer äußeren Existenz scheint es keinerlei Möglichkeit zu geben.

Alles das ist anders als in den Reitermonumenten früherer Zeiten. Und dennoch, die Künstlerin läßt uns nicht in der einfachen Interpretation ihres Werks zurück.

Da finden wir einen unmittelbaren Hinweis: Die Sockel der Reiterstandbilder sind immer wuchtig, quaderförmig und vor allem so hoch, daß das Roß uns fast zu zertreten imstande wäre, wäre es lebendig und keine Skulptur.

Cornelia Brader hat für den Sockel grobe, mit Holzwolle vermischte Gipstrümmer – etwa die Überreste aus Atelier ? – gewählt und diese wie eine Insel linsenförmig unter Pferd und Reiter geschichtet. Trotz minderwertigem Material und neuartiger Anordnung hält uns dieser Sockel auf Distanz, auch in seiner Größe, damit wir die Skulptur nicht einmal mit ausgestrecktem Arm berühren können.

Ich habe soviel Respekt davor, daß ich trotz der Verwendung scheinbar minderwertigen Materials mit Aufmerksamkeit bedacht bin, nicht auf den bröckeligen Gips zu treten. Dieser Sockel ist ein Schutzraum!

Räume anderer Art finden wir in den Werken von Christiane Osann.

Beispielsweise in diesem mit dem Titel „Paradiso“, aus dem Jahr 2005.

Welch absurdes Konstrukt präsentiert uns die Künstlerin hier? Ein nach vorne offener Kasten, der aus alten, mit Holzplatten statt Glas ausgeschlagenen Fensterrahmen geschreinert ist. Darunter vier Beine wie Stützen. Eine Gruppe aus stehenden Figuren darin, die in roher Weise aus Kiefernholz geschnitzt sind. Ihr Geschlecht ist nicht etwa durch plastische Ausformung erkennbar gemacht oder durch Bemalung mit Farbe. Einzig und allein an aufgeklebten Gewändern, die allesamt aus Broschüren eines Bekleidungsversandhauses, wohl der unteren Preiskategorie, ausgeschnitten und auf die Figur an die entsprechenden Stellen geklebt wurden, erkennen wir Männer und Frauen. Aber nicht nur das. Auch die Augen und wie zufällig ausgestreut Münder und Haare wurden in gleicher Weise behandelt. Auf einem kleinen Sockel, innerhalb des Stützengevierts knapp über dem Boden, steht ein Glasbehälter, halb mit Wasser gefüllt. Darin schwimmt ein kleines Floß, das winzige Figuren trägt, allesamt ebenfalls aus Holz geschnitzt. Die Figuren tragen in diesem Fall keine fotografierte Kleidung, sondern mal die übergroßen Münder von Figuren aus dem oberen Kasten und mal Schriftbänder. Die Augen sind hier lediglich als winzige Bleistiftmarkierungen eingefügt. Deutlich zu lesen ist die Aufschrift „PARADISO“, die auf der Vorderseite des Floßes prangt.

Ich möchte behaupten, Christiane Osann baut monumentale Skulpturen, obwohl geradezu alle in dieser Ausstellung gezeigten in ihrer rein physischen Dimension diesem Anspruch beim ersten Anschein offenbar nicht genügen.

Sie bedient sich eines Mittels der Bildhauerei, bei dem die Dimension eines Objektes vom Blickwinkel des Betrachters bestimmt wird und in Relation zu seiner Wahrnehmung gesetzt wird.

Dazu kann der Betrachter, wie in dieser Arbeit, wesentlich größer als das Objekt sein, das vor ihm steht, denn der Blick ist ja relativ. Allein der Größenvergleich innerhalb des Skulpturenarrangements welches sich dem Betrachter offenbart, vermittelt ihm Monumentalität. Die Figuren, die Christiane Osann im Inneren des Kastens aufgestellt hat, wirken deshalb monumental, weil sie nicht nur von einem architektonischen Element eingefasst sind, sondern auch dadurch, dass die Künstlerin uns mit der Form der Präsentation auf Augenhöhe zwingt, die Figuren auf eben dieser anzusehen. Wir stehen den Figuren direkt gegenüber und müssen Ihnen in die Augen sehen. Aber wie lassen sich diese Kriterien für den unteren Teil der Installation anwenden? Da ist doch alles viel kleiner und außerdem schaut man von oben auf das Objekt!

Das Floß bekommt wieder eine Architektur in Form des Glasgehäuses – und jetzt, und das ist das Faszinierende bei dieser Installation wird der Blick von oben zum frontalen Blick einzig dadurch, daß wir den monumentalen Eindruck aus dem oberen Kasten vor unserem geistigen Auge mitnehmen und auf das untere Geschehen übertragen.

Wenn wir uns die Mühe machen, uns auf den Boden zu knien, können wir eine Warnung lesen, die, in roten Buchstaben gedruckt, die Auflage des Floßes bildet:

The look can change when exposed to artifical or natural light.

Any variation has be considered as a characteristic and not as a defect.

Dieser Satz steht programmatisch für das gesamte Arrangement auf dem winzigen Gefährt. The „Look“, frei übersetzt, das Aussehen, das Erscheinungsbild, eines Gegenstands kann unterschiedlich sein, je nachdem welcher Beleuchtung er ausgesetzt ist. Dem stimmen wir zu, denn wir wissen, dass jeder Gegenstand auf der Erde physikalisch nur sichtbar ist, wenn er von Lichtstrahlen, künstlichen oder natürlichen Ursprungs, getroffen wird und diese reflektiert. Und je nachdem, welche Lichtstrahlen der Umgebung die auftreffenden in ihrer Wellenlänge beeinflussen, in welchem Winkel sie auftreffen und wie die Oberfläche beschaffen ist, erscheint ein und der selbe Gegenstand in Form und Farbe anders. Die Warnung auf dem Floß beruhigt uns mit dem Hinweis, dass dies charakteristisch und auf keinen Fall als eine Beschädigung anzusehen sei.

Beschädigung?

Die Figuren im oberen Kasten sind beschädigt. Sie sind roh und rudimentär, gesichtslos, starr. Nein sie sind nicht beschädigt, sie tragen Münder und Nasen, wenngleich nicht alle, also rein zufällig? Und alle tragen Augen, die uns, die wir in ihr begrenztes Lebensraumgebäude schauen, direkt anblicken. Wohlgemerkt, sie TRAGEN Augen, sie HABEN sie nicht. Sie tragen ihre Augen auf die gleiche Weise, wie sie ihre Kleider tragen. Billige Klamotten mit banalen Aufdrucken, Mickeymäuse zum Beispiel und ein schlecht gestaltetes Kirschenmotiv. Und schräg, elegant quer über die Brust geworfen, „Paradise“. Das Paradies, so wertvoll, als ewiges Wunschbild der Menschheit, ist hier zum Aufkleber geworden. In plastischer Hinsicht hat dieses Paradies kein Volumen, also auch kein Gewicht. Kurzum es ist einfach nicht da. Die Figuren im Kasten haben sich eingedenk des Wissens um eine Abwesenheit des Paradieses längst in ihre abgeschlossene, kleine kärgliche Welt zurückgezogen. Selbst ihre Bekleidung tragen sie auch nur auf der Vorderseite. Es stört sie nicht, denn auf die Rückseite sieht sowieso niemand. Und damit es auch sicher keiner versucht, haben sie die überdimensionalen Fenster ihrer Behausung undurchsichtig gemacht. Unsere Augen nehmen die Figuren als ein solches Erscheinungsbild wahr, unter künstlichem genauso wie unter natürlichem Licht.

Unsere Augen sind kugelförmige Organe, die in der Höhle des Schädels sitzen und Lichtstrahlen aufnehmen. Das über Nervenstränge aufgenommene Bild verarbeiten wir direkt in unserem Gehirn. Die Augen der Figuren sind flach und sitzen auf dem glatten Kopf, sitzen nicht in der Tiefe. Sie wirken auf uns lebendig, obwohl sie den Kleidern gleich behandelt sind. Selbstverständlich, denn sie sind durch den Blick, und hier haben wir eine weitere Bedeutung des Wortes „Look“, mit uns unausweichlich emotional verbunden. Ihre Augen und ihr Blick auf uns, sagt: „Ihr seid wir. Das Paradies – findet ihr nur in Euch!“

Die Figuren im unteren Teil der Installation aber sind im Paradies und sind es selbst. Es ist so klein, so scharf an der Grenze des Schnitzbaren, dass es physikalisch gesehen, in unserem Schädel Platz hätte.

Die Augen sind reduziert auf winzige Markierungspunkte, weil sie unnötig erscheinen,

die Münder sind so groß,dass sie wie übergestülpt erscheinen und Kleidung gibt es nicht mehr, da man sich am vermeintlichen Ziel bekanntlich hüllenlos zeigt.

Der Raum innerhalb dessen sich das Floß befindet, ist eingeschränkt. Wohin also sollte ein treibendes Floß steuern, wenn es eine durchsichtige Grenze aus Glas von einer Weiterfahrt abhält? Und außerdem ist es doch deutlich zu lesen:

„Paradiso“ steht da geschrieben.

 

Mit ihren Kunstwerken führen Christiane Osann und Cornelia Brader in uns hinein.

Hierbei ist es unerläßlich sich auf die Bilder einzulassen, das Oben zu verlassen, das Übergroße, bis zum verschwindend Kleinen, und vor allem das Innen präzise zu schauen. So präzise wie beide Künstlerinnen ihre Arbeiten erdenken und herstellen und uns heute so komplex präsentieren.

 

Ich wünsche Euch – liebe Christiane, liebe Cornelia – viel Erfolg mit dieser ersten gemeinsamen Ausstellung im süddeutschen Raum und Ihnen, verehrte Betrachter,einen Abend intensiver Einblicke!

 

Vielen Dank für Ihre Geduld

 

Michael von Brentano, im Januar 2007